Das Projekt

Mein Alltag


Mein Alltag im Sambhali Trust besteht aus zwei Unterrichtseinheiten, eine Morgens, eine Nachmittags. Morgens unterrichte ich die Advanced-Group im Jodhpur Empowerment Centre und Nachmittags unterrichte ich Englisch in drei verschiedenen Englischgruppen nacheinander im Sisters for Sisters Empowerment Centre, das sich in der Altstadt von Jodhpur befindet.
Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, ist aber natürlich auch anstrengen. Meine Schüler sind mir schon sehr ans Herz gewachsen.

Mein zu Hause ist mein Zimmer im Durag Niwas Guesthouse, das ich mir mit meiner Mitbewohnerin Katrin teile. Mein Bett steht auf der Seite mit dem Pfau an der Wand, der über mich wacht.
Gegessen wird zusammen mit allen andern Volunteers in der zweiten Etage am Essenstisch, wobei ich fast immer Gesellschaft habe und mich austauschen kann.

Zum Entspannen oder bei besonderen Veranstaltungen gehen wir aufs Dach, wo ein Pavillon aufgestellt ist und Abends auch Lichterketten angeschaltet werden können. Manchmal feiern wir hier Partys oder veranstalten einen Filmeabend.

"Meine Stadt", Jodhpur ist wunderbar chaotisch und bunt. Auf dem Markt kann man alles kaufen, was das Herz begehrt und noch vieles mehr. Hier und da begegnet man einer Kuh, dessen Hörnern man besser ausweicht. An den Wochenenden erkunden wir die Umgebung, gehen Shoppen und essen Streetfood.




Wie kam es zu meinem Freiwilligendienst?


Dass es für mich Indien sein sollte, war von Anfang an klar, die Frage war für mich nur: wie und wo?
Ich habe ein wenig recherchiert und bin dann auf das Weltwärts-Programm gekommen, ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst, in meinem Fall getragen von Volunta, einer Tochterorganisation vom Deutschen Roten Kreuz.

Immer wenn ich von der Rolle der Frau in Indien höre und daran denken muss, dass die Frauen der untersten Kaste ein Leben am Rande der Gesellschaft fristen müssen, ohne dass sie etwas dagegen tun können, einfach nur weil sie in dieses System hineingeboren wurden, bildet sich ein Kloß in meinem Hals. Mich beschleicht dann immer ein Gefühl der Ohnmacht und ich werde auch immer ein bisschen wütend, dass es sowas in unserer modernen Welt immer noch gibt.

Als ich mich bei der Volunta gGmbH beworben habe, dachte ich, dass ich idealerweise in einem Projekt teilnehmen möchte, dass für die Gleichberechtigung der Frau in Indien kämpft, bewarb mich allerdings zunächst für ein ganz anderes Projekt, bei dem es vorrangig um Bildung von Kindern ging.
Noch bei meinem Vorstellungsgespräch wurde mir allerdings ein Projekt vorgestellt, dass dieses Jahr neu dazugekommen war -


Das Sambhali Trust Projekt in Jodhpur


Das Ohnmachtsgefühl, was ich weiter oben beschrieben habe, muss auch den Gründer des Projektes beschlichen haben, als er nach dem Tod seines Vaters mit ansehen musste, wie seine Mutter aus rechtlichen Gründen nicht in der Lage war, allein für die Familie zu sorgen.
Aus seinen Nachhilfestunden für Frauen der untersten Kaste wuchs über die Jahre ein großes Projekt heran, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, gerade diesen Frauen, Selbstbewusstsein zu vermitteln und ihnen eine Chance auf Bildung zu geben.
Durch zahlreiche Einrichtungen in dem Großraum um Jodhpur wird dieser Bereich abgedeckt und durch die Arbeit von Freiwilligen von überall aus der Welt soll ein interkultureller Austausch entstehen.

Mit fünf anderen Deutschen werde ich im Sambhali Trust in Jodhpur mithelfen, zwei von uns in der Administration und Organisation und vier von uns als Lehrassistenzen, so auch ich.
Das Projekt arbeitet speziell mit den Frauen aus der untersten Kaste.

Für weitere Informationen, könnt Ihr Euch auf der Internetseite des Deutschen Freunde für Sambhali e.V. informieren: http://freunde-fuer-sambhali.org/



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